Warum Walter White der schlimmste Charakter in „Breaking Bad“ ist (2024)

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Von: Nadja Rödig

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Warum Walter White der schlimmste Charakter in „Breaking Bad“ ist (1)

„Breaking Bad“ ist eine brillante Serie. Bryan Cranston ist brilliant als Walter White. Und Walter White ist brilliant darin, ein abgrundtief schlechter Mensch zu sein.

„Breaking Bad“ ist mit Abstand eine der besten Serien aller Zeiten. Und ja, Bryan Cranston hat jeden einzelnen Preis für seine Rolle verdient - Ich hätte ihn wahrscheinlich noch mit ein paar mehr zugeworfen. Aber seien wir mal ehrlich: Was Walter White als Person in seinem Serienuniversum angeht ... Er ist schon ziemlich das Letzte.

Und das obwohl er zu Beginn ein total nachfühlbarer Typ ist, dem man sogar die Daumen drückt, wenn er zu kochen beginnt. Kein Wunder also, dass man sich diese Sympathie über die nächsten Staffeln warmgehalten hat. Trotzdem entwickelt sich Walt zu einem Monster, noch schlimmer als Gus Fring höchstpersönlich und ich sage dir auch wieso.

Achtung: Spoiler voraus!

„Breaking Bad“ (Netflix): Warum Walter White der Schlimmste ist

1. Walter nutzt Jesse gnadenlos aus.

Aaron Paul als Jesse Pinkman bekommt in „Breaking Bad“ einfach das meiste (und schlimmste) unter allen Charakteren ab. Nur der Tod bleibt ihm bis zum Schluss erspart und hey, immerhin hat er mit „El Camino“ auf Netflix einen Solo-Film bekommen. Bis dahin war es aber ein schwerer Weg und das verdankt Jesse zu einem großen Teil seinem Partner und Mentor Walt.

Denn obwohl der immer wieder betont, dass es ihm um Jesses Wohlergehen geht, reitet er ihn doch wieder und wieder in die Sch***. Ernsthaft, sieh dir alle Staffeln „Breaking Bad“ nochmal am Stück auf Netflix an. Jedes Mal, wenn Walt sich vergrößern oder etwas anderes ändern will, bekommt Jesse dafür sein Fett weg. Ob er nun von einem Drogenboss verprügelt wird oder direkt in der Sklaverei landet. So viel musste selten jemand einstecken.

2. Er ist nicht nur selbst ein Mörder, sondern für viele weitere Tode mitverantwortlich.

Wo wir schon bei schlimmen Dingen sind, die Walter White Jesse in „Breaking Bad“ angetan hat, da kommt einem doch sofort ein Name ins Gedächtnis: Jane, die Walter an ihrem eigenen Erbrochenen ersticken lässt. Wiederum angeblich um Jesse zu schützen. Dabei ist sie nur eine von vielen, vielen Toten, die auf Walts Rechnung gehen. Besonders wenn man all die mitzählt, die auch indirekt durch sein Handeln umgekommen sind.

Darunter fallen für mich auch sein Schwager Hank Schrader und dessen Partner Steven Gomez. Ja, wer sich mit Nazis zusammentut, kann danach nicht die Augen vor den Konsequenzen verschließen, Walt.

3. Er macht nicht einmal vor Kindern halt.

Wie oft will ich mich eigentlich noch über diese Aktion von Walt aufregen? Die Antwort lautet: So oft ich die Gelegenheit habe! Und Netflix „Breaking Bad“ im Angebot hat ...

Du erinnerst dich doch sicher noch an Brock Cantillo. Der Sohn von Jesses Freundin Andreaist einfach ein lieber kleiner Junge, der das Pech hat, für Walter White zu einem Mittel zum Zweck zu werden. Um Jesse wieder mit ins Boot gegen Gus Fring zu holen, vergiftet Walt Brock, so dass dieser im Krankenhaus landet und nur knapp überlebt. Spätestens in diesem Moment müssten eigentlich alle aus dem Heisenberg-Zug aussteigen und hoffen, dass er gegen die Wand fährt.

4. Walter fehlt so etwas wie ein schlechtes Gewissen.

Jemand der Kinder vergiftet, müsste doch eigentlich sowas wie ein schlechtes Gewissen entwickeln. Würde man meinen. Irgendwie erweckt Walter White aber nicht wirklich den Eindruck, als würden ihm seine Taten im Entferntesten leid tun. Eher im Gegenteil, er scheint mehr Stolz auf seine genialen Einfälle und Schachzüge zu sein.

Bei deinem nächsten Rewatch auf Netflix kannst du ja mal Buch führen und gucken, wie oft Walt etwas aufrichtig leid tut oder er sowas wie einen inneren Konflikt zu spüren scheint. Ich würde sagen, ab Mitte von „Breaking Bad“ geht diese Zahl gegen Null.

5. Walter überschätzt sich selbst viel zu oft.

Ja, Ja. „Ich bin die Gefahr. Ich bin der, der klopft.“ Ein legendäres Zitat aus „Breaking Bad“, ich weiß. Allerdings nervt mich diese Arroganz von Walt jedes Mal aufs Neue. Denn wenn du die Stelle auf Netflix raussuchen solltest, siehst du kurz zuvor Leonel und MarcoSalamancamit einer Axt auf Walts Bett sitzen, geduldig darauf wartend, ihn in Stücke zu hauen.

Nur weil die Salamanca-Brüder rechtzeitig zurückgepfiffen werden, kommt Walt nochmal davon. Das bekommt der große Heisenberg natürlich aber nicht mit, weshalb er sich weiter in sein Trugbild von einem unbesiegbaren Drogen-Genie hineinsteigern kann. Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt ...

6. Er weiß seine Parter*innen nicht zu schätzen.

Ohne Mike zum Beispiel wäre Walter White bereits ermordet worden, bevor er einmal zwinkern könnte. Skyler wäscht Walts Einnahmen, Jesse kümmert sich lange um den Verkauf und ohne Saul Goodman wären sowieso alle in den Knast gewandert, bevor das Geschäft richtig hätte anlaufen können. Aber erkennt Walt irgendwann auch mal an, dass er es nicht allein soweit gebracht hat und bringt anderen den nötigen Respekt entgegen? Nicht wirklich und das nervt mich gewaltig. Sag gefälligst einfach mal danke!

Was Mike und Saul Goodman so alles draufhaben, sieht man auch in Netflix‘ „Better Call Saul“, was ganz am Rande das beste Spin-off aller Zeiten ist! Auch ohne Walter White.

7. Er zieht seine Familie mit sich runter.

Walter gewinnt sicher nicht den Titel Ehemann, Schwager und Vater des Jahres. Und das obwohl er zu Beginn von „Breaking Bad“ ja nur für seine Familie ins Drogengeschäft einsteigt. Schließlich lässt ihm der Krebs nicht mehr viele andere Möglichkeiten. Bis auf, ach ja ... Zwei alte Freunde, die ihm die beste Behandlung bezahlen wollen. Nur steht Walt sein Stolz im Weg, um diese Hilfe anzunehmen und wohin führt ihn und seine Familie das?

Springen wir auf Netflix flux zur letzten Staffel: Sein Sohn Walter Junior redet nicht mehr mit ihm, seine Frau und kleine Tochter leben in einer Absteige, ach und sein Schwager Hank ist tot. Was für eine Bilanz.

8. Walter steht nicht zu seinen wahren Motiven.

... Bis zur letzten Staffel zumindest, als er Skyler gegenüber endlich offen zugibt, dass ihm das Drogengeschäft gefallen hat. Er war gut darin, das muss man ihm zumindest lassen. Wäre er von Anfang an so ehrlich gewesen, würde mich dieser Punkt auch nicht so wahnsinnig nerven, wenn ich mal wieder einen „Breaking Bad“ Rewatch auf Netflix mache.

So kann man sich aber nur jedes Mal darüber aufregen, wenn Walter behauptet, dass er das Geld für die Familie braucht, Jesse beschützen will oder Gustavo ausstechen muss, weil der eine Gefahr ist. Denn diese Motive sind maximal zweitrangig und das wird umso offensichtlicher, je weiter die Serie fortschreitet, denn ...

9. Walt weiß nicht, wann Schluss ist.

Armer Saul, er bekommt einfach nie eine Pause ... Walter dagegen hatte so viele schöne und ja auch ein paar nicht so schöne Gelegenheiten, aus dem Geschäft auszusteigen. Wann ist für sowas der richtige Zeitpunkt? Na ja, am besten wohl einfach, wenn man genug Geld zusammenhat. Aber ganz sicher spätestens BEVOR du die Hilfe von Nazis in Anspruch nimmst. Irgendwie hat Walt in „Breaking Bad“ den Absprung aber wieder mal verpasst und so kommen wir in die ewige Spirale aus Heisenberg zieht sein Ding durch und alle anderen wollen eigentlich nur noch ins Bett, Netflix anmachen und nie wieder rauskommen.

10. Und das allerschlimmste von allen: Walter hat Mike auf dem Gewissen.

Ganz genau. Diese eine Sache - über allen anderen - kann ich Walter White niemals verzeihen. Es gab keinen Mord, der so unnötig war, so ungerechtfertigt und so verflucht feige! Mike war einer von den Guten, verdammt! *geht in die Ecke, um sich auszuheulen* Na ja, wenigstens haben wir dank Netflix einige Staffeln „Better Call Saul“ mit Mike bekommen und können uns noch auf die Letzte freuen. 💚

Und? Hab ich etwas Wichtiges übersehen? Dann schreib es mir gerne in die Kommentare. Und wenn du nochmal eine Auffrischung von „Breaking Bad“ brauchst, kannst du die wichtigsten Momente* direkt nachlesen. *BuzzFeed.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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